Yuji Hirayama

Back to the roots

Text
Laurent Grabet
Copyright
Eddie Gianelloni
Erscheinungstermin
10.05.2016
Yuji Hirayama
Yuji Hirayama
Yuji Hirayama

Letzten Sommer kehrte der japanische Kletterer Yuji Hirayama nach Südfrankreich zurück, um die Routen, die ihn vor knapp 30 Jahren zum Star gemacht hatten, erneut zu begehen. Bericht über eine Reise auf den Spuren der Vergangenheit.

Eigentlich trägt Yuji einen unpassenden Familiennamen. Auf Japanisch bedeutet Hirayama nämlich „flacher Berg“. Er, der als Sportkletterer eine steile Karriere hingelegt hat und oft auf dem Gipfel stand, hätte sich vielleicht einen angebrachteren Namen gewünscht. Das japanische Wunderkind kam mit 17 Jahren nach Frankreich, ohne auch nur ein Wort von Molières Sprache zu beherrschen, und blieb sieben fantastische Jahre dort. Letzten Sommer wurde er von seinen Kletterfreunden Caroline Ciavaldini und James Pearson eingeladen, zu den Orten seiner ungestümen Jugendjahre zurückzukehren. „Ich nutzte die Gelegenheit, alte Freunde und Kletterpartner wiederzusehen, darunter meinen damaligen Mitbewohner Vincent Albrand, den Gründer des Magazins Grimper“, sagt Yuji, der aus früheren Zeiten den Spitznamen „Samurai-Katze“ trägt. Er hat uns in La Ciotat einen unglaublichen Psicobloc (Anm.d.Red. : Free-Solo-Kletterroute über dem Meer, das dabei als Bouldermatte dient) gezeigt. Ich wusste zunächst nicht, wie ich mich fallen lassen sollte, aber es war genial – und wegen der Quallen im Wasser auch ein wenig furchteinflössend.“

Wine, dine, climb
Heute betreibt der mittlerweile 47-Jährige, der gut und gerne 15 Jahre jünger wirkt, verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder hat, mitten in Tokio zwei der rund 150 Kletterhallen der japanischen Hauptstadt. Parallel dazu lebt er seinen Abenteuerdrang an Felswänden auf der ganzen Welt aus. Caroline Ciavaldini und James Pearson haben den für ihren Freund zusammengestellten Trip „Wine, dine, climb“ genannt. „ Die Idee ist uns deshalb gekommen, weil Yuji nicht nur ein Sportler, sondern auch ein Genussmensch ist. Er liebt gutes Essen und guten Wein. Das hat er uns in diesen drei Wochen mehrfach bewiesen“, erzählt die Kletterin. Für sie strahlt Yuji etwas Besonderes aus. „Er beeindruckt mich durch seine ungewöhnliche Mischung aus japanischer Ruhe und europäischer Extrovertiertheit“, so Caroline. (...)

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Yuji Hirayama
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