Beruf Pistenbullyfahrer

Die einsamen Helden der Nacht

Text
Daniel Bauchervez
Copyright
Zermatt Bergbahnen
Erscheinungstermin
Dezember 2023
Beruf Pistenbullyfahrer
Beruf Pistenbullyfahrer
Beruf Pistenbullyfahrer

Ohne sie wäre das beste Skigebiet der Alpen nur ein Schatten seiner selbst. Die Heinzelmännchen der Berge glätten mit ihren grossen Raupenfahrzeugen Nacht für Nacht fein säuberlich den Schnee. Pistenbullyfahrer ist wahrhaftig kein gewöhnlicher Beruf.

Mit 360 Kilometern über zwei Länder verteilten Pisten und einer fantastischen Krone aus weiss glitzernden Gipfeln sucht das Skigebiet von Zermatt seinesgleichen. Dabei ist die atemberaubende Schnee- und Alpenlandschaft am Fuss des Matterhorns nur ein Teil des Gesamtpakets. Dass Zermatt 2023 zum vierten Mal zum Best «Ski Resort in the Alps» gewählt wurde, verdankt die Destination auch der Qualität der Bergbahnen und der vorbildlichen Wartung der Pisten.

Die Arbeit der Pistenbullyfahrer beginnt, wenn der Tag der Skifahrerinnen und Snowboarder zu Ende geht. Wenn die Lichter angehen und die Sterne sichtbar werden, robben die schweren Fahrzeuge langsam den Hang hinauf. Vom Dorf her betrachtet sehen sie in der Dunkelheit aus wie
Glühwürmchen.

Ihre Scheinwerfer fluten den Schnee und decken den Zustand der Pisten auf. Es gibt immer viel zu tun, wobei je nach Wetter andere Arbeiten anstehen. Mulden müssen zugeschüttet, Buckel entfernt und Pisten planiert werden. Mithilfe der kräftigen Klinge der Pistenraupe werden vereiste Stellen aufgebrochen, mit der Fräse zu Pulver zerkleinert und dann mit einem weissen Teppich bedeckt. Der grösste Teil der Arbeit besteht jedoch darin, den tagsüber durch die vielen Ski nach unten getragenen Schnee wieder nach oben zu befördern und Neu- oder Kunstschnee, der bei Bedarf bis zu 80 Prozent des Skigebiets abdecken kann, gleichmässig zu verteilen. Grasbüschel oder gar Steine auf der Piste mag schliesslich niemand!

Jede Nacht sind im Matterhorn Ski Paradise rund dreissig Pistenfahrzeuge im Einsatz. Perfekt koordiniert führen sie ihren Tanz auf — jeder in seinem Sektor. Was aus der Ferne wie Insekten aussieht, entpuppt sich aus der Nähe als 11-Tonnen-Monster mit 390-PS-Motoren. Sie werden mit einem schwefelfreien Kraftstoff betrieben, der zwar teurer, aber umweltfreundlicher ist. Um die schweren Gefährte zu bewegen, braucht es eine Spezialausbildung. Die breiten Raupen sorgen zwar für maximalen Grip, doch an extremen Steilhängen ist die Winde gefragt. Damit lässt sich das Fahrzeug auf eine Distanz von bis zu einem Kilometer vor dem Abrutschen sichern. «Pistenbullyfahren ist für mich mehr als nur ein Beruf, es ist eine Leidenschaft», schwärmt Sascha Imboden, der in Zermatt seit drei Jahren eine Pistenraupe fährt. Ihn fasziniert die Technik der Fahrzeuge, aber auch die Stille der Berge. Dort erlebt er in der Abenddämmerung jeden Tag von neuem magische Momente.

matterhornparadise.ch

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