White x-mas
in New York

Ein paar Wochen vor Weihnachten schaltet die Stadt, die niemals schläft, einen Gang zurück und legt einen etwas gemächlicheren Rhythmus ein. Ein leichter Blizzard, zwanzig bis dreissig Zentimeter frischer Schnee im Central Park und Temperaturen unter 32° Fahrenheit machen den Winterzauber in der Adventszeit perfekt.
New York raucht aus allen Lüftungsschächten. Auf den autobahnbreiten Trottoirs der Fifth Avenue strömen die Menschenmassen vorwärts. Sie haben es etwas eiliger als sonst, denn der kalte Wind dringt durch Mark und Bein. Taxis fahren im Schritttempo. Die Pedestrian X-ings entladen Shopaholics mit vollen Einkaufstaschen von Macy’s, Lord & Taylor, Sak’s und Bloomingdale’s. Ein aufblasbarer Riesenschneemann mit akkurat um den Hals geschlungenem Schal wirbt für Tannenbäume. Etwas weiter werden sie sogar schon fertig geschmückt angepriesen.
New York raucht aus allen Lüftungsschächten. Auf den autobahnbreiten Trottoirs der Fifth Avenue strömen die Menschenmassen vorwärts. Sie haben es etwas eiliger als sonst, denn der kalte Wind dringt durch Mark und Bein. Taxis fahren im Schritttempo. Die Pedestrian X-ings entladen Shopaholics mit vollen Einkaufstaschen von Macy’s, Lord & Taylor, Sak’s und Bloomingdale’s. Ein aufblasbarer Riesenschneemann mit akkurat um den Hals geschlungenem Schal wirbt für Tannenbäume. Etwas weiter werden sie sogar schon fertig geschmückt angepriesen.
Lights galore
Weihnachten in New York ist eine erwartungsschwangere Pause zwischen zwei hektischen Halbzeiten. Hinter den Schaufenstern haben die Puppen ihre Kunstfellmützen übergezogen. Ein penetranter Duft liegt in der Luft, die roten Ziegelsteine und der düstere Himmel verschwinden hinter opulentem Weihnachtsschmuck. Aus der ganzen Welt reisen Touristen an, um ungläubig die Lichtertapeten an den Fassaden der Shoppingcenter Manhattans zu bestaunen.
Seit 1933 beginnt Weihnachten Ende November auf dem Rockefeller Plaza. Dann schaltet die Stadtregierung nach einem festen Ritual die Lichter des X-Mas Tree an. An der mächtigen, 25 bis 30 Meter hohen Tanne aus dem Norden der USA hängen 50’000 Leuchtkugeln. Die Christmas Tree Lighting Ceremony wird live auf NBC übertragen. Zwischen den beiden Wasserbecken des Seagram Buildings an der Park Avenue schiesst sogar ein ganzer Wald aus dem Boden.
Dicht gedrängt stehen die Touristen am Rand der offenen Eisbahn am Rockefeller Plaza, der Filmliebhabern bekannt sein dürfte. Freaks treffen sich hier schon ab 7 Uhr früh, die Schlittschuhe über die Schulter gehängt und einen Becher heisse Schokolade in der Hand. Etwas weniger geschäftig geht es am Wollmann Rink an der Südostecke des Central Parks zu. Dort kann man mit Blick auf die Wolkenkratzer Schlittschuhlaufen. Cash only please. Noch besser und mitten im Geschehen, umgeben von Zimtduft und glitzernden Ständen voller Kitsch des Winter Village, ist die kostenlose Eisbahn im Bryant Park.
Eisbahnen gibt es noch mehr. Nach einer eiskalten, windigen Nacht können auch die Sidewalks als Ersatz hinhalten. An der 848 Washington (und 13th Street) baut The Standard zur Weihnachtszeit im einst verrufenen, nach den Schlachthöfen benannten Meatpacking District und heutigen Zentrum des angesagten Nightlife einen Icerink im Neoalpen-Dekor auf. Am Wochenende gleiten die Nachtschwärmer hier bis ins Morgengrauen über das Eis und wärmen sich mit Shots.
Brooklyn forever
Abtauchen in einen U-Bahn-Schacht ist genauso spannend wie ein Besuch in den grossen Geschäften. Warme Luft schwappt ins Gesicht und taut die klammen Gliedmassen wieder auf. In den Eingeweiden der Stadt ertönen Weihnachtslieder. Jugendliche in Hoodies und Machos lungern herum. Sie sind tätowiert bis zum Hals und tragen riesige Klunker an den Fingern. Sie müssen schliesslich im Stadtdschungelüberleben.
Im Adressbuch der hippsten Gothamer nimmt das House of Yes im gottverlassenen Bushwick, dem neuen Graffitimekka von Brooklyn, einen besonderen Platz ein. Mystische Tänze im Fackelfeuer, akrobatische Shows, Zombie Nights, Glam Queens, Ausgeburten des Teufels, Transformer und Burlesken erheitern die Nächte dieses völlig verrückten, jede Nacht rammelvollen Nightclubs. Hier gibt es keine grimmig dreinblickenden Rausschmeisser, sondern lächelnde Türsteher, die Ihnen einen Anzug leihen, falls Sie vergessen haben, sich entsprechend zu kleiden. Währenddessen bevölkert eine buntgemischte Truppe aus DJs, Masseurinnen und Kartenlesern den Rand der Showfläche.
Am Ausgang der R Line an der 86th Street wirbeln Schneeflocken um die banalen Leuchtreklamen des American Way of life. Hinter der Brücke über den Expressway liegt das Wohnviertel Dyker Heights, in dem in der Adventszeit auch nachts keine Dunkelheit einkehrt. Jedes Jahr entfesselt Weihnachten bei den Bewohnern eine ungezügelte Leidenschaft für alles, was leuchtet und blinkt: Girlanden, Engel und Prinzessinnen, Rentiere und Rehe, Schneemänner und Santa Claus, Snoopy und Nussknacker. Einige geben für den Schmuck bis zu 20’000 Dollar aus.
Auf keinen Fall sollte man an Sylvester den Ball Drop am Times Square verpassen. Begleitet von einer Sintflut Konfetti und Feuerwerkgewitter feiern rund eine Million Menschen den Jahreswechsel, während der Zeitball vom Dach des Wolkenkratzers heruntergelassen wird.
www.timeout.com/newyork.christmas
Auf nach Nordamerika
Ein langes Wochenende in Aussicht? Mehr braucht es nicht, um die nordamerikanische Frische einzuatmen. Täglich fliegen mehrere Fluggesellschaften, darunter Swiss und United, von Zürich und Genf nach New York (JFK oder Newark). United bietet auch tägliche Verbindungen nach Washington und Air Canada nach Montreal an.
