Stephan Siegrist

Erstbegehung für seine verstorbenen Freunde

Text
Laurent Grabet
Copyright
Nicolas Hojac
Erscheinungstermin
19.03.2020
Stephan Siegrist
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Der bekannte Schweizer Alpinist Stephan Siegrist hat diesen Winter seine 19. Expedition in Patagonien beendet. Zusammen mit zwei Landsmännern eröffnete er in der steilen Nordostwand des Cerro Cachet (2700 m) eine neue Route. Das Trio widmete die Erstbegehung den verstorbenen Bergsteigern Julian Zanker, David Lama und Ueli Steck.

«Ich lebe fürs Bergsteigen. Ich liebe den engen Kontakt mit den Elementen während der Gipfelbesteigung. Und ich mag es, wenn das Abenteuer bereits beim Aussteigen aus dem Flugzeug beginnt, wie das diesmal der Fall war.» Stephan Siegrist hegt auch mit 48 Jahren noch immer die gleiche Leidenschaft für die Berge. Sie hat sich im Lauf der Jahre, der Erfahrungen und mit dem Tod von Freunden zwar etwas gemässigt, ist aber tiefer geworden. Vom 3. November bis 15. Dezember 2019 unternahm der Berner Alpinist und Bergführer seine 19. Expedition in Patagonien. Höhepunkt des Abenteuers war die anspruchsvolle Erstbegehung der Nordostwand des Cerro Cachet (2700 m).

Wetterkapriolen
Stephan Siegrist und seine Seilbrüder tauften die neue Route in Erinnerung an Ueli Steck (1976-2017), David Lama (1990-2019) und Julian Zanker (1990-2019) Homenaje a los amigos perdidos (Hommage an verlorene Freunde). Zanker, der im Februar 2019 bei einem Sturz in der Eigernordwand tödlich verunglückt ist, hätte eigentlich bei der Patagonien-Expedition mit dabei sein sollen. Siegrist und er hatten ihr Vorhaben anhand einer Fotografie, einigen Screenshots von Google

Earth und spärlichen Informationen aus früheren Expeditionen in dieser Region geplant.

Der Norden Patagoniens ist bei Bergsteigern noch relativ unbekannt. Es gebe keine genaue Geländekarte, was die Besteigungen noch abenteuerlicher mache, sagt Siegrist. Er wurde von zwei Landsmännern begleitet: dem Appenzeller und angehenden Bergführer Lukas Hinterberger (26) und dem Berner Nicolas Hojac (27). Beide hatten dem Expeditionsteam des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) angehört und beide waren noch nie zuvor in Patagonien gewesen. «In Patagonien sind die Berge nicht sehr hoch, es braucht daher keine lange Akklimatisierungsphase», berichtet Hojac. «Dafür ist das Wetter extrem wechselhaft, was das Ganze kompliziert.»

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