Snowkiten zwischen
Himmel und Erde
Im vergangenen Winter haben der Outdoor-Fotograf Jean-Luc Grossmann und sein Bruder Sylvain im Rahmen eines dreijährigen Trips auf der Suche nach unberührtem Gelände und günstigen Winden mit dem Kite die Region des San-Bernardino-Passes durchkämmt.
Der Winter ist zurück und mit ihm das Versprechen auf neue Abenteuer. Auf den Anhöhen hat sich der Schnee wie eine Daunendecke über die Landschaft gelegt. Bei ihrem Anblick brennt es Jean-Luc und Sylvain unter den Fingernägeln. Sie wollen auf die breite Passhöhe desSan Bernardino (2065 m), dort, wo die Schweiz Italien gute Nacht sagt. Auf dem Gebirgspass weht ein kalter Wind, es schneit und weit und breit ist kein Mensch zu sehen. Eine solche Einsamkeit ist selten, vor allem zwischen Weihnachten und Neujahr!
Jean-Luc und Sylvain lassen ihr Auto auf der im Winter gesperrten Passstrasse stehen. Weiter geht es zu Fuss, mit Ski und Schneeschuhen. Die beiden Snowkiter steigen über die Nordseite auf den San Bernardino. Sie ist aufgrund der grösseren Lawinengefahr riskanter, dafür schöner und wilder. Der Aufstieg selbst ist nicht wirklich schwierig, aber ermüdend. In der Nacht sind 40 Zentimeter Neuschnee gefallen. Die mit Material und Lebensmitteln vollbepackten Schlitten bäumen sich auf den unter dem Schnee verborgenen Buckeln auf. Abwechselnd muss jeder den Schlitten des anderen ausbuddeln und wieder aufrichten.
Vier Stunden später stehen die Brüder auf dem Pass. Sie blicken auf eine atemberaubende Alpenkulisse. Mächtige Berge leuchten in der morgendlichen Sonne und der unberührte Schnee glitzert wie ein Teppich aus Millionen von Kristallen.(...)
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