Seychellen
Ein kleines Stück vom Paradies
Inseln sind immer Rückzugsorte, die Seychellen mehr als andere.
Die Seychellen sind ein Sehnsuchtsort, für viele der Inbegriff von Trauminseln. Kaum hat das Flugzeug aufgesetzt, umschmeichelt der Geruch von warmer, feuchter Erde die Nase. Aus dem dunklen Grün, das die Berghänge der Hauptinsel bedeckt, steigt ein vielschichtiges Parfum. Die Luft hat sich auf ihrem Weg vom wolkenverhangenen Morne über die Tee-, Muskatnuss-, und Nelkenplantagen bis hinunter zu den verführerisch üppigen Gärten mit lauter betörenden Düften vollgesaugt und wirkt auf Neuankömmlinge wie eine Verheissung. Ein Stückchen Paradies auf Erden, gesäumt von Kokospalmen und weissem Sand.
Die Seychellen sind aber mehr als eine Destination aus einem Hochglanzprospekt und auch nicht auf ihre Kolonialvergangenheit reduzierbar. Obwohl der silberne Victoria Clock Tower in der kleinen Hauptstadt noch immer jede Stunde schlägt, ist der Einfluss der Queen auf den Inseln heutzutage nur noch eine ferne Erinnerung. Ihr Konterfei ist seit einer Rebellion sogar von der Rückseite der Rupien verschwunden. Ehrlich gesagt weiss man auf den Seychellen nicht so recht, woran man ist. Die terrassenförmigen Plantagen sind eindeutig französisch inspiriert, der Linksverkehr und die Schüleruniformen stammen von den Briten, die Dreadlocks der Fussballspieler am Strand Beau Vallon wurden von den Rastas abgekupfert und der farbenfrohe Hindutempel ist ein Überbleibsel der Inder. In alten Steinkirchen wird mit modernen Ventilatoren für Abkühlung gesorgt. Kochbananenstauden, rote Kaiserschnapper, fangfrischer Thunfisch, Zimtbündel, stapelweise Pfefferschoten, dazwischen huttragende Damen und Kuhreiher, bevölkern den Markt. Die Seychellen mischen alles und das bekommt ihnen gut. (...)
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