Scott

mit innovation im blut

Text
Laurent Grabet
Copyright
Sedrik Nemeth
Erscheinungstermin
Juni 2018
Scott

Die Marke Scott, Pionierin der High-­End-Mountainbikes, feiert dieses Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. 30° hat die Gelegenheit genutzt, um sich mit Pascal Ducrot, dem Vizepräsidenten von Scott Sports und ehemaligen Schweizer Profifahrer, über die Erfolgsgeschichte des in Givisiez (FR) ansässigen Unternehmens zu unterhalten.

Scott produziert rund 500’000 Velos pro Jahr und erwirtschaftet damit 80 Prozent seines Umsatzes. Kenner der Fahrradbranche wissen: Ohne Pascal Ducrot wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Der 52-Jährige Thurgauer ist der Vizepräsident der amerikanischen Marke mit Sitz im Freiburger Vorort Givisiez. Ducrot war 25, als er seine Profikarriere als Strassenrennfahrer nach einem schweren Unfall an den Nagel hängte und bei Scott einstieg. Der weltweit führende Hersteller von Skistöcken erteilte ihm den Auftrag, die neu produzierten Strassenvelos auf dem Markt einzuführen. Der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Seit bald 20 Jahren gehört Scott zu den grössten Mountainbikeherstellern im Premium-Segment. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Marke blickt Pascal Ducrot für 30° auf die amerikanisch-schweizerische Saga zurück, in der er eine entscheidende Rolle gespielt hat.

Scott gehört weltweit zu den ­bekanntesten Velomarken. Die Anfänge waren aber harzig.
Das Unternehmen wurde 1985 im amerikanischen Bundesstaat Idaho von Ed Scott gegründet. Er erfand die ersten Skistöcke aus Aluminium, die davor ausschliesslich aus Bambus hergestellt wurden. Danach erschloss die Firma mit eigenen Skibrillen und Motocross-Goggles weitere Märkte. In den frühen 1990er-Jahren, als sich Mountainbikes wie warme Semmeln verkauften, fasste Scott auch in diesem Segment Fuss. Technisch war die Firma aber noch nicht auf der Höhe. In den beiden ersten Jahren kauften wir Velos in Asien, lackierten sie neu und versahen sie mit dem Scott-Schriftzug. Dann aber beschlossen wir, eigene Velos herzustellen.

Seit diesem Moment setzen Sie auf Innovation.
Scott hat Innovation im Blut, daher auch der Slogan „Innovation Technology Design“. Unser Gründer erwies sich als Pionier in einem Nischenmarkt. Eine unserer ersten grossen Neuerungen im Mountainbike-Segment war die Einführung der Federgabel. Sie hat die steife Gabel ersetzt und wird noch heute verwendet. Dynamik und Flexibilität stehen bei Scott im Zentrum.

Erzählen Sie uns doch etwas über die ersten Carbon-Rahmen.
Die leichten Rahmen wurden ursprünglich für Strassenvelos verwendet. Als ich das erste Mal ein solches Modell sah, war mir sofort klar, dass man die Technologie unbedingt auf das Mountainbike übertragen sollte. Damals glaubte niemand daran. Das Mountainbike ist Schlägen ausgesetzt, denen Carbon nicht standhält. Aber wir haben es geschafft und mit dem Endorphin das erste Mountainbike der Welt mit einem Monocoque-Rahmen aus Carbon herausgebracht. Ein paar Monate später gewann Gary Ford damit den ersten Mountainbike World Cup. Scott stellte blitzschnell von Stahl- auf Carbonrahmen um und fokussierte sich nicht wie die Konkurrenz auf Aluminium. Heute wiegen unsere besten Rahmen weniger als 700 Gramm! Weil die Gewichtsreduktion bei uns schon immer ein wichtiges Anliegen war, brachten wir stets die leichtesten Mountainbikes und Strassenvelos auf den Markt.(...)

Um weiterzulesen, bitte abonnieren Sie !