Sascha Lehmann

„Ich kompensiere meine“ geringe Grösse mit Technik“

Text
Laurent Grabet
Copyright
David Schweizer
Erscheinungstermin
05.07.2016

Der junge Berner ist amtierender Jugendweltmeister im Lead-Klettern. Ab diesem Jahr will das Mitglied des SAC Swiss Climbing Teams auch bei den Erwachsenen Erfolge feiern.

„Wenn ich klettere, bin ich voll konzentriert und in meinem Kopf ist Platz für nichts anderes. Ich mag diesen inneren Frieden. Er hat mir gefehlt, als ich 2014 wegen einer Handverletzung mehrere Monate pausieren musste“, sagt der 18-Jährige. Sascha Lehmann gehört zu den grossen Hoffnungsträgern der Schweizer Sportkletterer. Letztes Jahr holte der junge Burgdorfer an den IFSC World Youth Championships im italienischen Arco den Weltmeistertitel in der Disziplin Lead der Kategorie Jugend A und erzielte unzählige Podestplätze im Europacup.

Erster Klettergurt mit 3 Jahren

Diese Saison ändert sich einiges. „Ich steige in die U20-Kategorie auf. Da ist das Niveau höher“, erklärt Sascha. Trotzdem fühlt er sich bereit, schliesslich sei er bereits im letzten Jahr an verschiedenen Elitewettkämpfen gestartet. „Ich möchte mich dort auch für den ein oder anderen Halbfinal qualifizieren“, meint er zielstrebig. Sportklettern ist sein Leben. Fast jeden Tag begibt sich Sascha direkt nach Schulschluss vom Gymnasium in Burgdorf (BE) in die Kletterhalle, wo sich auch die meisten seiner Freunde aufhalten. „Meine einzigen anderen Hobbys neben Klettern sind Essen und Schlafen“, lacht der Athlet, fügt dann etwas seriöser hinzu: „Wenn ich Zeit habe, spiele ich auch gern Squash und Pingpong.“

Sascha war drei, als er seinen ersten Klettergurt anzog. Sein Vater, ein Bauingenieur, und seine Mutter, eine medizinische Sekretärin, waren vergiftete Amateurkletterer. Sie nahmen Sascha und dessen drei Jahre älteren Bruder Remo oft mit an die Felswand. „Mit 8 Jahren nahm ich an meinem ersten Wettkampf teil. Ich habe ihn gewonnen und das weckte in mir die Lust zu trainieren, denn ich wollte weiter gewinnen“, so Sascha. Sein Bruder und er sind auf der gleichen Wellenlänge und trainieren schon immer gemeinsam. Sie wurden bald ins Berner Regionalkader aufgenommen und kletterten dort buchstäblich nach oben. Dazu muss man auch mental stark sein. Und das sei Sascha, bekräftig sein Bruder: „Er ist besonders an Wettkämpfen sehr stark und hat seinen Körper gut unter Kontrolle, sodass er auch schwierige Routen beim ersten Versuch schafft.“ (...)

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Sascha Lehmann