Safari-Erlebnis
in Kenia
Wenn es ein Wort gibt, das symbolisch für ganz Kenia steht, dann Safari. Es stammt aus der Swaheli-Sprache und bezeichnet nicht nur Grosswildjagden, sondern Reisen jeglicher Art. Eine Safari ist aber mehr als eine simple Reise, sie ist eine Erfahrung fürs Leben.
Hinter den Gebirgszügen des Grossen Afrikanischen Grabenbruchs geht langsam die Sonne auf. Obwohl die weite Ebene der Masai Mara die nächtliche Dunkelheit noch nicht ganz abgeschüttelt hat, erwacht sie bereits wieder zum Leben. Am Rand der Sandpiste entlaubt eine Familie Massai-Giraffen fein säuberlich eine Akazie. Ein einsamer Elefant stapft mit patriarchalischem Schritt durchs Gras. Büffel baden im orangefarbenen Licht des anbrechenden Tags. Im Hintergrund scheinen sich die sanften Hügel wie eine einzige grosse Welle langsam fortzubewegen. Ein genauer Blick verrät: Es sind Gnus – Hunderte, Tausende, Millionen, einige sogar frisch geboren und auf wackligen Beinen. Inmitten dieser braunen, staubigen Masse stechen die hypnotisierenden Streifen der Zebras und die hellen Flecken der Kuhantilopen hervor. Sie begleiten die Gnus auf ihrer jährlichen Massenwanderung aus der tansanischen Serengeti.
Rund zwei Monate nach der Regenzeit, wenn die Steppen abgegrast sind, verlassen die Herdentiere den benachbarten Park und ziehen in die Masai Mara, wo die Weiden noch grün sind. Dort wartet der gefährlichste Part ihrer Reise: die Durchquerung des krokodilverseuchten Mara River. Einige der ausgehungerten Panzerechsen haben seit der Wanderung im Vorjahr kaum etwas zwischen die messerscharfen Zähne bekommen. Die schwächsten Gnus sinken im Schlamm ein, ertrinken oder fallen Löwen zum Opfer. Mit einem kräftigen Biss reissen die Weibchen den Bauch ihrer Beute auf und zerren die noch dampfenden Eingeweide heraus. Ein bestialischer Gestank breitet sich aus, während sich die Raubkatzen über ihr Mahl hermachen und schliesslich sattgefressen die blutverschmierten Lefzen, den Kopf und die Brust lecken.(...)
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