Julbo Vertical Session
Abenteuer in der Arktis
Eine unbekannte Wildnis zwischen Eismeer und grönländischem Eisschild. Gezackte, bis zu 700 Meter hohe Granitwände, die in tief eingeschnittene Fjorde abfallen. In diese fantastische Landschaft hat der Bergsteiger und Hochgebirgsführer Christophe Dumarest den Amateur Antoine Rolle zum Klettern mitgenommen.
Der Sieger der Julbo Vertical Session 2016 erlebte ein unvergessliches Abenteuer mit einem grossen Highlight: der Erschliessung einer Big-Wall-Route im Fox-Jaw-Massiv.
Der jüngere der beiden Hauptdarsteller, Antoine Rolle (25), ist ein Amateur mit Profiqualitäten. Er stammt aus Südfrankreich und kletterte lange in der Verdon-Schlucht, bevor er seine Liebe zum Eisklettern entdeckte und sich höhere Ziele steckte. Auf seiner To-do-Liste bereits abgehakt sind der Eiger, das Matterhorn und die Grandes Jorasses. Seine Klettertrips haben ihn schon nach Bolivien und nach Alaska geführt. Seit Januar 2015 ist er Mitglied der Gruppe „Excellence“ des Französischen Alpenclubs. Antoine hat Raumplanung mit Schwerpunkt Berge studiert und träumt jetzt davon, Bergführer zu werden und beide Bereiche miteinander zu verbinden. Er hat sich im Julbo-Session-Auswahlverfahren gegen rund vierzig weitere Bewerber aus der ganzen Welt durchgesetzt. Ausschlaggebend war weniger sein relativ einfaches Video als sein Lebenslauf.
Sein Mentor auf dieser Reise ist niemand geringerer als Christophe Dumarest. Der 36-Jährige ist Hochgebirgsführer und technischer Berater für mehrere Ausstatter. Bei der Besteigung seines ersten Viertausenders war er gerade einmal zehn Jahre alt. Seither hat Christophe sowohl im Eis- als auch im Fels- und Mixedklettern Routen auf der ganzen Welt eröffnet. Diese Vielfältigkeit auf Spitzenniveau macht ihn einzigartig und ist genau die richtige Voraussetzung für die Besteigung von bisher unbezwungenen Wänden im Hohen Norden. „Das Geheimnisvolle und Abenteuerliche sind die grösste Motivation eines Bergsteigers. Das erklärt auch die Anziehungskraft von Grönland“, so Christophe.
Eine komplett andere Welt
Auf der knapp 1,2 Kilometer kurzen Piste der Insel Kulusuk können nur STOL-Flugzeuge (Short Take-Off and Landing) landen. Die Piloten müssen dabei die Maschinen fast millimetergenau zwischen das mit Eisbergen gespickte Meer und das den Fjord begrenzende Gebirge setzen. „Wir waren an einen der abgelegensten Orte der Welt katapultiert worden. Noch nie hatten wir uns beim Verlassen eines Flugzeugs so fremd gefühlt“, sagt Christophe Dumarest stellvertretend für das ganze Team. Zeit, die komplett andere Welt richtig zu erfassen, bleibt ihnen erst einmal keine. Rasch holen sie ihr umfangreiches Gepäck vom Anhänger des Flughafentraktors und machen sich auf den Weg. Das Thermometer zeigt 6 °C an. (...)
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