Fabian Bodet

der Snowboarder, der Fotograf wurde

Text
Laurent Grabet
Copyright
Fabian bodet
Erscheinungstermin
18.12.2017
Fabian Bodet
Fabian Bodet
Fabian Bodet

Fabian Bodet aus Chamonix hat als Bergfotograf den Durchbruch geschafft. Warum es dem ehemaligen Snowboarder gelang, sich gegen die harte Konkurrenz zu behaupten, zeigen seine Bilder auf den nächsten Seiten.

„Ein Rider, den man im Auge behalten sollte. Er wird in den kommenden Jahren bestimmt von sich reden machen!“ Die Vorahnung der französischen Sportzeitung L’Équipe aus dem Jahr 2015 hat sich bewahrheitet, mit einer nicht unwichtigen Nuance allerdings: Fabian Bodet hat sich als Fotograf und nicht als Snowboarder einen Namen gemacht. In Wahrheit ist das eine aber eng mit dem anderen verbunden. Viele komplizierte Shootings kann er nur realisieren, weil er die Fahrtechnik beherrscht. Wie sonst könnte er zum Beispiel einem Sam Favret folgen? Vielleicht haben Sie ihn im Herbst 2017 im zweiten Teil von Don’t crack under pressure gesehen. Dort zeigt der 30-Jährige eindrücklich, was er drauf hat.

Zum Fotografieren kam er eher zufällig, zu den Bergen eigentlich auch. Seine Eltern wohnten zwar in der Welthauptstadt des Alpinismus, gingen aber kaum in die Berge. Paradoxerweise fing Fabian Bodet beim Skateboarden mit dem Fotografieren an. Als Teenager übte er wie ein Besessener und hielt die Tricks und Grabs seiner Kumpel auf Videos fest. „Ich hatte keine künstlerischen Ambitionen, ich filmte aus Spass“, erinnert er sich. „Und dann, vor erst acht Jahren, hatte ich plötzlich genug vom Filmen und kaufte eine Fotokamera.“ Mit der Canon 550D fand der Franzose einen neuen Weg, nur wusste er das damals noch nicht.

Fotografieren im Selbststudium
„Fotografieren zog mich an, denn es schien mir einfacher als Filmen. Ein Bild kann eine Stimmung oder eine besondere Sekunde festhalten und gleichzeitig eine Emotion übermitteln“, sagt Fabian Bodet. Er brachte sich das Fotografieren selbst bei, indem er die Bilder in Ski- und Skatezeitschriften studierte. „Kurse zu belegen schien mir kontraproduktiv“, erklärt der Autodidakt, „ich wollte nicht formatiert werden.“ Für alles, was sich um Skateboarden und Musik dreht, ist der berühmte amerikanische Fotograf Glen E. Friedman sein grosses Vorbild. Ihre Gemeinsamkeit liegt auf der Hand: Fabian, der aufgrund seiner Afrofrisur den Spitznamen Chyko trägt, macht selbst Musik. Mit seinen beiden Punk-Rock-Bands 95-C und The Roswell Incident geht er hin und wieder sogar auf Tournee. Was das Snowboarden angeht, bewundert er die Arbeit von Jeff Curtes und Jérémy Bernard. (...)

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