Estavayer

krönt den neuen König der Bösen

Text
Laurent Grabet
Copyright
Rolf Eicher
Erscheinungstermin
22.09.2016
Estavayer

275 Schwinger stellten sich am 44. Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest vor 52’000 mitfiebernden Zuschauern den Kämpfen im Sägemehl. Gewonnen hat nach einem packenden Schlussgang der Berner Matthias Glarner. Rückblick auf ein Volksfest der Superlative.

Ein freudenschrei geht durch die eidgenössische Arena in Estavayer (FR). Die rund 52’000 Zuschauer auf den Tribünen feiern an diesem Sonntag, 28. August, in der brütenden Hitze auf dem Flugplatz von Payerne den neuen Schwingerkönig. Von zwei Kameraden geschultert reisst Matthias Glarner triumphierend die Arme nach oben. Der 30-jährige Oberländer hat im Schlussgang nach einem fast 14-minütigen Kraftakt den erst 21-jährigen jungen Wilden Armon Orlik im Kreuzgriff bezwungen. In dem Moment, in dem der Bündner mit beiden Schultern den Boden berührte, stand der Berner vom Schwingklub Meiringen als neuer König der Schweiz fest.

Schweizer Brauchtum

Der frisch gekürte Sieger konnte sein Glück kaum fassen: „Es sprach eigentlich alles gegen mich, angefangen bei meinem Alter und dem starken Gegner. Ich freue mich riesig.“ Glarner ist der erste Schwingerkönig seit 76 Jahren, der älter ist als 30. Er hat in seiner langen Karriere schon 108 Kränze gewonnen, davon drei eidgenössische, bevor er in Estavayer den Sieg aller Siege errang. Als Hauptpreis durfte er den Siegermuni entgegennehmen. Der kräftige Stier – ein Muskelpaket wie sein neuer Besitzer – hat ein Stockmass von 1,80 Metern und wiegt stattliche 1100 Kilo.
Mit seinem Sieg am Eidgenössischen gewinnt Matthias Glarner auch an Popularität, die er in Geld ummünzen kann. In der Schweiz gibt es zwar nur rund 6000 aktive Schwinger, der Sport gehört aber zum Schweizer Brauchtum, auf das man hierzulande stolz ist. (...)

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